Home | Kontakt | Sitemap | Login | EN | Diese Seite drucken | | PDA-optimierte Ansicht

Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät

Studium
Forschung
Öffentlichkeit
Über uns
Services
Schulangebote
Science Alumni
Intranet 

News-Detailansicht

14.08.2013 08:32

Neu an der MeF und MNF: Prof. Martin Jinek

Martin Jinek ist Doppelprofessor an der Medizinischen Fakultät und der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät. Der junge Assistenzprofessor ist momentan dabei sein Labor für Strukturbiologie aufzubauen und hat kürzlich einen ERC Starting Grant zugesprochen erhalten. In seiner knappen Freizeit will er zusammen mit seiner Partnerin die Schweizer Alpen erwandern.


Martin Jinek verliebte sich in das Fach Chemie, als er zwölf Jahre alt war. In einem Schülerklub führte er zusammen mit anderen Jugendlichen all jene Experimente durch, die besonders viel Spass machen - jene, bei denen es knallt und raucht.

"Als ich zwölf Jahre alt war, habe ich mich in die Chemie verliebt," Martin Jinek.

Wissenschaftliche Arbeit versus andere Berufstätigkeit: Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
Martin Jinek (MJ): Ich war ein sehr neugieriges Kind, las sehr gerne und verliebte mich im Alter von zwölf in die Chemie. Ich trat deshalb einem kleinen Schülerklub bei. Dort führten wir all diese spannenden Chemie-Experimente durch – die mit viel Rauch und Lärm. Auf dem Gymnasium rückte dann die Medizin immer stärker in meinen Fokus – meine Mutter ist Ärztin, und ich ging davon aus, dass ich ebenfalls Arzt werden würde. Mit siebzehn hatte ich die Möglichkeit  für ein Jahr als Austauschstudent nach Grossbritannien zu gehen. Mein Interesse an Naturwissenschaften hielt an, und am Ende blieb ich sechs Jahre und schloss an der Universität mit einem Master in Chemie ab. Ich hatte das grosse Glück, das Beste aus den mir angebotenen Möglichkeiten zu machen.
 
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
MJ: Leben, wie wir es kennen, basiert grössenteils auf Chemie. Ich schaue mir gern Moleküle an und möchte verstehen, wie sie funktionieren. Es ist faszinierend zu begreifen, das so etwas Komplexes wie Leben gestützt auf die Gesetze der Chemie und Physik entstehen konnte. Und ja, man kann immer etwas Neues lernen, selbst wenn das Experiment scheitert. 

Gab es in Ihrer Karriere Durststrecken oder Misserfolge? Wie überwanden Sie diese?
MJ: Höhen und Tiefen gehören zur wissenschaftlichen Forschung. Wenn ein Experiment scheitert, darf man darüber das Gesamtbild nicht vergessen. Man sollte auf keinen Fall vergessen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse auf harter Arbeit beruhen, daran führt kein Weg vorbei. Glück zu haben, reicht auf die Dauer nicht.
 
Wer hat Sie in Ihrem beruflichen Umfeld am stärksten unterstützt? Wer im privaten Bereich?
MJ: Meine Eltern unterstützten mich stark. Für meine Mutter war es sicher nicht ganz einfach gewesen, mich im Alter von siebzehn Jahren die Heimat, ich bin in der Tschechische Republik aufgewachsen, verlassen zu sehen. Als Doktorand und Postdoc erhielt ich grosse Unterstützung von meinen Mentoren, die mir stets die Freiheit liessen, meine Ideen zu verfolgen.

Hatten Sie Vorbilder, die Ihren Werdegang beeinflusst haben? Welche?
MJ: Einen grossen Einfluss auf mich hatte mein wissenschaftlicher Advisor in Cambridge, Kiyoshi Nagai. Er ist Japaner und betreute mich in einem dreimonatigen Undergraduate-Praktikum. Er war ein unglaublich guter Mentor: Er gab keine Antworten auf Fragen, sondern stellte sicher, dass man die Antworten selbst finden konnte.

Wie stellen Sie Ihre persönliche Work-Life-Balance sicher?
MJ: Ich bin dabei mein Labor aufzubauen. Mein Leben besteht momentan vor allem aus Arbeit. Ich fahre gerne Velo und spielte früher Bassgitarre in einer Band. Meine Freundin und ich reisen und wandern gerne. Wir freuen uns darauf, die Schweizer Berger zu entdecken.

Welche Tipps geben Sie Jungforschenden, die eine akademische Karriere ins Auge fassen, auf den Weg?
MJ: Es gibt kein einfaches Rezept für eine akademische Karriere. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Arbeiten Sie hart, seien Sie neugierig, haben Sie gute und interessante Forschungsfragen, die Sie beantworten wollen und sorgen Sie dafür, dass Sie sich in einem Umfeld aufhalten, das Sie intellektuell unterstützt.

Kontakt:
Universität Zürich
Biochemisches Institut
Winterthurerstr. 190
CH-8057 Zürich

Tel. +41 44 635 55 72
E-Mail jinek (at) bioc.uzh.ch

Für Artikel über Martn Jineks Forschungen siehe:
http://www.forbes.com/sites/matthewherper/2013/03/19/the-protein-that-could-change-biotech-forever/

http://www.nature.com/scibx/journal/v6/n4/full/scibx.2013.77.html

http://newscenter.lbl.gov/feature-stories/2012/06/28/programmable-dna-scissors/

http://newscenter.berkeley.edu/2013/01/07/cheap-and-easy-technique-to-snip-dna-could-revolutionize-gene-therapy/

http://www.hhmi.org/news/programmable-rna-complex-could-speed-genome-editing-lab

http://medienportal.univie.ac.at/uniview/forschung/detailansicht/artikel/neue-gentechnische-schere/

http://newscenter.lbl.gov/news-releases/2010/09/09/crispr-critters/

(Interview Dr. Calista Fischer, Kommunikationsbeauftragte MNF, UZH)


MNF auf Social Media